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Thrombose Behandlung mit Medikamenten

„Bei einer Thrombose muss in erster Linie der Blutfluss wieder angeregt werden bzw. das Blut verdünnt werden, dies geschieht in den meisten Fällen mit Heparin“, führt Dr. Winkelmann aus. Dabei kommen in der modernen Therapie vor allem niedrigmolekulare Heparin-Präparate, sogenannte NMH-Stoffe, zum Einsatz. Damit ist es in den meisten Fällen möglich, mit nur einer Injektion einen bis zu 24-stündigen blutverdünnenden Effekt zu erzielen. Die Behandlung selbst erfolgt dabei meist durch Thrombosespritze direkt in die Vene. Da dies von einem Arzt durchgeführt werden muss, weicht man bei der Selbstinjektion meist in den Bereich des Bauches bzw. in die Hüfte oder den Oberschenkel aus.
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Bei Unverträglichkeit Fandaparinux statt Heparin

Besteht eine Unverträglichkeit für Heparin oder kommt es zu starken Nebenwirkungen, kann der behandelnde Arzt auf Fandaparinux zurückgreifen. Dies hat eine ähnliche Wirkung auf die Blutzirkulation, ist aber allgemein besser verträglich bzw. kommt vor allem bei eingeschränkter Nierenfunktion zum Einsatz.

 

Erstbehandlung: Meist stationär

Behandlung mit Heparin

Auch, wenn die Erstbehandlung meist nach wie vor stationär, also im Krankenhaus erfolgt, gibt es heutzutage schon vermehrt ambulante Therapieformen. Die erste Heparin-Behandlung erfolgt meist in Form einer Infusion stationär, dann wird die weitere medikamentöse Behandlung individuell auf den Patienten eingestimmt.

 

Cumarine vermindern Blutgerinnung

Über einige Monate hinweg muss der Betroffene regelmäßig Tabletten nehmen, wobei hier meist Cumarine verabreicht werden. Dies ist ein Wirkstoff, der mittels Vitamin K-Hemmung die Blutgerinnung herabsetzt. Damit die Dosis regelmäßig bedarfsgerecht eingestellt werden kann, muss der Patient in regelmäßigen Abständen zur medizinischen Kontrolle.

„Nach meinem Krankenhausaufenthalt musste ich zuerst einmal pro Woche zum Bluttest beim Arzt erscheinen,“ schildert Martha,“jetzt nach knapp einem Jahr wurde dieser Rhythmus auf einmal pro Monat festgelegt. Ich muss auch meinen Ausweis, dass ich blutverdünnende Mittel einnehme, immer dabei haben, um Komplikationen bei einem Unfall oder einem sonstigen Ereignis, das medizinische Versorgung zur Folge hat, zu vermeiden. Lästig ist die Tatsache, dass ich vermehrt zu blauen Flecken neige, wenn ich wo anstoße, aber das nimmt man in Kauf“.

 

Heparin- und Marcumar-Einnahmedauer nach einer Thrombose

Heparin gehört zu dem wichtigsten Mittel bei der Basistherapie einer Thrombose. Im Anfangsstadium wird es über einen Infusomaten in die Vene gegeben oder aber als niedermolekulares Heparin unter die Haut gespritzt. Da diese gerinnungshemmende Substanz das Verkleben bestimmter Blutbestandteile verhindert, wirkt es einer Neubildung von Thrombosen entgegen. Nicht jedoch einen bereits bestehenden Thrombus, diesen kann Heparin nur in 10 Prozent der Fälle auflösen. Deshalb wird der Gerinnungshemmer (Antikoagulans) auch zur Vorbeugung bei Personen mit erhöhtem Thromboserisiko eingesetzt (z. B. nach Operationen).

Liegt eine akute Venenthrombose vor, wird normalerweise ab dem 3. Tag nach dem Akutereignis mit der überlappenden Umstellung auf ein blutgerinnendes Oraltherapeutikum begonnen, wie z. B. Marcumar.

Um eine Neubildung von Thrombosen zu verhindern, sollte die Behandlung mit Antikoagulantien grundsätzlich immer über einen längeren Zeitraum erfolgen. Zur Orientierung gibt es dazu folgende Richtwerte, welche aber immer individuell mit dem Arzt abgesprochen werden:

  • Spontane Venenthrombose mit erkennbarer Ursache – 3 Monate
  • Spontane Venenthrombose ohne erkennbare Ursache – 6 Monate
  • Venenthrombose mit gleichzeitig auftretender Lungenembolie – 1 Jahr
  • Wiederkehrende Thrombose und/oder Lungenembolie – dauerhaft

 

Neuste Erkenntnisse zur Behandlung von Thrombose

Neueste Erkenntnisse haben auch den Einsatz bestimmter Antithrombotika zur Behandlung von Thrombosen bewirkt. Diese haben gegenüber der traditionellen Behandlung mit Heparin einige bemerkenswerte Vorteile wie die Möglichkeit der oralen Einnahme und der Wegfall der regelmäßigen Laborkontrollen und Dosieranpassungen. Auch wenn operative Eingriffe durchgeführt werden müssen, gestaltet sich die Unterbrechung der blutverdünnenden Maßnahmen einfacher und kurzfristiger. Fachmediziner nennen als Gegenargument bzw. Problematik dieser neuen Medikamente den höheren Preis, der derzeit noch zu bezahlen ist.

Cava-Filter

Neben der medikamentösen Therapie von Thrombosen kann in vereinzelten Fällen auch ein sogenannter Cava-Filter zum Einsatz kommen. Dieser wird direkt in die betroffene Hohlvene eingesetzt und soll ein Wandern des Blutgerinnsels etwa in die Lunge verhindern.

 

Arbeiten nach einer Thrombose-Erkrankung

Die Dauer der Krankschreibung ist von Patient zu Patient unterschiedlich. In jedem Fall ist sie immer den Beschwerden und der Arbeitsanforderung angepasst. Jedoch lässt sich grob sagen, dass die Betroffenen in der Regel nach 4 bis 6 Wochen wieder arbeiten gehen können.


7 einfache Übungen um Thrombose vorzubeugen